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english version please klick
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Wenn Ihr die
ausführliche Bauanleitung in gedruckter Form,
(20 Seiten) haben wollt, sendet mir bitte eine Mail:
info@spoerl-online.de
NEU:
Mich erreichen viele Mails mit der Frage, wo man die "sensiblen"
Baustoffe (Feuerbeton, etc.) beziehen kann...
Das alles gibts bei Schamottewerken. Ihr könnt euch aber mal
einen
Spaß draus machen und einen Verkäufer im Baumarkt um
die
Ecke nach Stampfmasse, Feuerbeton und Schamottemörtel fragen
:-)
OK, ihr habt grad kein Schamottewerk in
Reichweite? Kein Problem: Inzwischen gibts das alles auch im Internet
zu kaufen!
Die einzige mir bekannte Adresse ist www.schamottshop.de
.
Die
liefern sogar europaweit - wundert euch aber nicht über
die
Frachtkosten, das Baumaterial wiegt ein paar 100 Kilo!
Die gute
Nachricht: Der Shopbetreiber hat
mir zugesagt, dass jeder der über mich dort
bestellt, 5 % Rabatt
auf den kompletten Warenwert seiner Bestellung bekommt! Wenn
Ihr
euch also ein paar Euro sparen wollt, schreibt mir eine kurze Mail an
info@spoerl-online.de, dann bekommt Ihr die Zugangsdaten von mir.
Und so fings an:
Der
erste Spatenstich: 22.06.2007
Zuerst war der Unterbau der Bodenplatte dran. Man bemerke:
alles Handarbeit (schwitz!)
Als erstes war die Sauberkeitsschicht dran,
15 cm Wandkies + 10 cm Quetschsand (den hatte ich noch von der Einfahrt
(Bilder unter <pictures>) Danke an den Theif für
seine
großzügige Kiesspende!
Als nächstes kam die Schalung der Bodenplatte.
Den Baustahl gabs übrigens für umsonst beim Christian.
Die fertiggegossene Bodenplatte: 20 cm stark und armiert, dass
ein Elefant drauf tanzen könnte. Nicht kleckern...
Sooo, Bodenplatte ist ausgehärtet, die Ziegel ausgerichtet,
da kann das große Mauern beginnen.
Die Endhöhe des Unterbaus war schnell erreicht doch noch fehlt
der alles entscheidende Rundbogen.
Da isser, der Rundbogen. Wovor ich am Anfang echt Bammel hatte,
hat sich im Laufe der Arbeiten als ziemlich einfach erwiesen.
Wichtig: Die Länge der Schablonenaussenseite muss die
Seitenlänge der Klinker um ca. 2 cm übertreffen!
Tataa, der Bogen steht! Jetzt noch schnell die Ziegel auf die
richtige Höhe hochziehen, im Wasser ausrichten, fertig!
Ein kleiner Hüpfer über ein paar Arbeitsschritte
hinweg.
Man sieht die Schalung der Zwischendecke mit Armierung.
Das ganze wird wie auch schon die Bodenplatte gegossen und verdichtet.
Die Ränder der Schalung wurden mit der Wasserwaage exakt
ausgerichtet und soviel Beton reingegossen, bis er überlief.
Dann einfach mit einer langen Alu-Schiene abziehen und glätten.
Den eingeschalten Beton für mindestens 3 Tage
aushärten lassen.
Dann gehts auch schon mit dem Boden des Ofens los!
Hierfür habe ich Schamotte-Ziegel verwendet. Die sind
nämlich
auf den qm gesehen billiger als die großen Platten.
Und schon wieder einen großen Schritt weiter:
Der zweite Bogen steht (wieder mit Schablone)
und auch die Schamotteziegel sind mit Pressfuge
zum Pizzaofenboden avanciert.
Damit's auch nicht reisst: Gittergeflecht einbauen!
Jetzt kommt die entscheidende Bauphase. Die Innenform des Ofens wird
als Negativ aus Sand geformt. Hintergrund: Ich will keinen
Schlauch-Backofen, sondern eine richtige Kuppel.
Und wer sich mal nen Spaß machen will, fragt einen Maurer,
ob er eine Kuppel in dieser Größe auch aus Ziegel
machen kann.
Zitat Helge-Papa: "Du bist doch bescheuert"...
(PS: Der Helge-Papa ist Maurer...)
Etwa 3 Tage habe ich gebraucht, bis das Negativ aus Sand
fertig war.
Dafür war's dann aber auch so glatt wie ein...
Den Sand hab ich übrigens direkt aus Kernles Sandgrube - nach
langem Hin und Her (ich war sogar auf
Schildkröten-Liebhaber-Webseiten) hab ich einfach irgendeinen
Sand
genommen.
Ach ja, auf dem Bild sieht man auch eine Trophäe vom Alfons:
Ein
Lanzen-Thermometer bis 500 Grad. Übrigens: Es muss kein teures
Brotbackofenthermometer sein... Das bekommt man auch für einen
Bruchteil. Wo? Steht in der ausführlichen Bauanleitung
(irgendwie
muss ich den Ofen ja refinanzieren ;-)).
Die innere Hülle: Hochfeuerfester Beton (mit Schamottemehl und
-kies)
Die Masse wird vorsichtig per Hand auf den Sand gezogen und mit Draht
verfestigt. Das Ofenrohr hab ich auch vom Alfons, mal sehen,
ob ich das auch mit einer Pizza ablösen kann :-)
Nachdem der Beton hydraulisch abbindet, habe ich ihn 24 Stunden feucht
gehalten. Danach 2 Tage aushärten lassen und im Anschluss
nochmals
eine Schicht des Schamottebetons auf das Drahtgefecht aufziehen. Das
Ganze dann wie beim Verputzen mit nassem Schwamm vorsichtig
verschweissen.
Ein paar Tage und Gespräche weiter (Danke Gottfried!) habe ich
noch eine Dämmschicht aus Glaswolle zwischen innerer und
äusserer Hülle gelegt. Und wieder war es die
Einladung zu einer
Pizza, die mir die kostenlose Glaswolle beim Maddl sicherte.
Dankeschön!
Die Folie ist übrigens nicht dafür da, das Wasser
abzuhalten
reinzukommen, sondern rauszukommen! Stichwort "feucht halten"....
Jetzt wirds abenteuerlich: Die Front des Ofens soll ja auch verputzt
werden, daher mit einigen Steinen eine "Wand" aufmörteln.
Nachdem die Isolierschicht eingearbeitet wurde, muss ich keine Bedenken
haben, dass der Beton (nicht feuerfest) reisst.
Also immer schön vorsichtig Lage für Lage mit der
Hand aufziehen.
Das Thermometer wird in diesem Schritt eingebaut. Ich habe es
durch eine Dämmmatte vor dem Beton geschützt, sodass
ich es
jederzeit austauschen kann. Das Thermometer steckt übrigens im
Ofenrohr!
Die 1. Lage der äusseren Hülle ist
ausgehärtet. Es wird
eine zweite Schicht folgen, die bereits die endgültige Form zu
99%
widerspiegeln wird. Und die Funktion des Verhüterli auf dem
Ofenrohr muss ich wohl keinem erklären...
Die letzte Betonlage mit viel Sand und gut nass anmachen,
dann kann man die Form richtig schön modellieren.
Lange habe ich mich auf diesen Tag gefreut / bzw. vor diesem
Moment gefürchtet: Nachdem ich wirklich viel Beton
für die
Hülle verwendet habe war auf dem Sandhügel im Inneren
soviel
Gewicht, dass ich nur auf die Statik der Kuppel hoffen konnte...
Geschafft, die innere Hülle hält! Den restlichen Sand
bringt man am besten mit dem Staubsauger aus der Brennkammer.
Dann machen wir dich mal schön: Der vordere Abschluss
fehlt ja noch - also nochmal Beton, bevor verputzt wird.
Die mühsam geputzten Klinker abdecken!
26.7.2007 - gut einen Monat nach Beginn der Bauarbeiten:
"Fassade" fast fertig. Ich werde mich mal auf die Suche
nach gutem Holz machen. Für die Aushärte- und
Aufheizphase
habe ich mir insegasamt zweieinhalb Wochen eingeplant.
Mitte August gehe ich wohl auf Volllast.
FEUER!!!! Ich habs einfach nicht mehr ausgehalten.
Am 27.7. habe ich ganz vorsichtig angeheizt!
Maximal 180-200 Grad für etwa eine 3/4 Stunde.
Und wie er zieht. Nachdem mein Ofen nun die Feuertaufe
bestanden hat, muss er nur noch "schön" werden.
3 Sack Putz verschlingt mein Ofen. Insbesondere den oberen Bogen habe
ich mit Hingabe verputzt - die Kanten sind halt ohne Putzschiene schon
ziemlich schwierig.
Jetzt hat mein Ofen sein Gewand bekommen: pünktlich zum
Sommerferien-Beginn (30.7.). In der nächsten Zeit
werde ich
nicht täglich über den Fortschritt berichten. Die
Anheizphasen
habe ich alle 3-4 Tage gewählt, der Putz wird noch geweisselt
und spätestens Mitte August werde ich das erste Mal eine
Pizza reinschieben...Stand 2.8.07: Ofen wurde zum dritten Mal
angeheizt, 1 Stunde auf 250-300 Grad.
Wohl dem, der einen Metaller seinen Freund nennt. Aus V4A
hat mir der Harry eine Ofentür zusammengeschweisst.
Patent ist (fast) angemeldet!
Herz, was willst du mehr? Wohlige Wärme (450 °C) und
eine
Pizza, wie in Bella Italia, vielleicht sogar ein Stückchen
besser.
(...sagen zumindest meine Gäste)
Die erste Pizza gab's übrigens am 14.08.2007
-etwa 7 Wochen nach dem ersten Spatenstich-
Lange musste ich darauf warten und viele Stunden habe ich
gebraucht um am Ende "die Pizza" hinzubekommen:
Teig perfekt, Belag optimal gewürzt. Es vergeht fast kein
Wochenende, an dem mein Ofen nicht brennt.
Nächste Herausforderung: Brot und Spanferkel aus dem Holzofen.
Aussen wird es übrigens noch eine neue Lage Putz geben,
grobere Körnung und rechtzeitig vor dem Winter einen weissen
Fassadenanstrich. Ich freue mich jetzt schon, meinen Ofen
das erste Mal mit Schnee ringsherum anzufeuern...
UPDATE September 2010:
Waaahnsinn, diese Seite ist bei Google TOP 1 auf der Suche nach
"Pizzaofen Bauanleitung".
Und das, obwohl ich denen gar keine Gratis-Pizza geschickt habe ;-)
Irgendwie macht das schon stolz. Danke für die vielen Besuche!
Aber jetzt zum Ofen - ja er funktioniert immer noch einwandfrei.
Mittlerweile habe ich bereits die 500. Pizza gebacken (ja! Ich
zähl da mit!) und: tjaja, ich habe VIELE Freunde seitdem ich
den
Ofen hab ;-)
Wenn irgendjemand vom Fernsehen diese Seite besuchen sollte,
wie wärs mit ner kleinen Doku? Ich würd
dafür sogar
nochmal nen Ofen bauen :-))) Mails einfach an grössenwahn@...
Aber hier noch abschließend ein paar Fotos von Menschen, die
mir
den Ofen nachgebaut haben (Die Bildrechte liegen bei den jeweiligen
Bauherren)